Es passt einfach nicht im Job, aber berufliche Neuorientierung macht dir Angst. Inkl. Checkliste Realitätscheck

Berufliche Neuorientierung mit Realitätscheck.

Immer wieder erlebe ich in meinen Coachings, dass existentielle Ängste ein großes Thema bei der beruflichen Neuorientierung sind. Teuerungen, Inflation und die schnellen Veränderungen in der Arbeitswelt versetzen einige in Schockstarre.

Aber nicht nur finanzielle Aspekte machen Angst, sondern auch die Unsicherheit, die Veränderungsprozesse mit sich bringen. Was erwartet mich dann?

Finanzieller Realitätscheck, ein Baustein der beruflichen Neuorientierung.

Als sehr sicherheitsorientierter Mensch, habe ich mir auch viele Gedanken bei meiner eigenen beruflichen Neuorientierung gemacht und ich weiß welche Sorgen und Gedankenspiralen mich belastet haben, schlussendlich etwas Neues zu wagen.

Damit bist du nicht alleine. Und genau die gesellschaftlichen Ängste machen es so schwierig, selbstsicher zu bleiben. Du wirst bei nahezu jedem Gespräch mit anderen damit konfrontiert.

Aber dennoch habe ich eine neue berufliche Richtung eingeschlagen, sehr bewusst, klar und finanziell sicher. Und das kannst du auch! Berufliche Neuorientierung erfordert Mut – aber sehr oft weniger in finanzieller Hinsicht, sondern vielmehr Mut zur Veränderung im Außen!

Aber mehr dazu später…

Raus aus der Angstspirale. Berufliche Neuorientierung mit Realitätscheck.

In meinem 3 Schritte Programm berufliche Neuorientierung  ist der Realitätscheck ein fixer Bestandteil. Ich mache keine Versprechungen für unrealistische Ziele, sondern wir erarbeiten uns gemeinsam machbare Schritte hin zu deinem authentischen Leben mit Job.. Deshalb ist es mir auch wichtig, den Mythos Traumjob zu entmystifizieren. Denn nur wenn du wirklich weiß was du willst, brauchst und möchtest, kannst du langfristig und nachhaltig berufliche Zufriedenheit erfahren, denn die ist gekoppelt mit einem erfüllten Leben! Was ich damit konkret meine, erfährst du in meinem Journal Beitrag Mythos Traumjob.

Wie kann so ein Realitätscheck für berufliche Neuorientierung aussehen?

Um handlungsfähig zu bleiben, ist es besonders wichtig, Klarheit zu schaffen. Dazu gehören Ängste genauso wie Bedürfnisse.

Hier eine kleine Checkliste:

  • Wovor hast du Angst?

    • Wohnungsverlust und Lebensgrundlage, sozialer Abstieg, mangelnde Unterstützung…
  • Welche finanziellen Möglichkeiten hast du?

    • Zusatzeinkommen, Mini-Job…
    • Unterstützung von Familie/Freund:innen
    • Ersparnisse
  • Hast du eine korrekte Einnahmen/Ausgaben Liste?

    • Fixkosten
    • Lebenskosten
    • Verzichtbare Kosten
    • Luxuskosten
  • Welche externen Ressourcen hast du?

    • Kontaktnetzwerk
    • Empfehlungen für Jobs oder Ausbildungen
  • Welche fachlichen Ressourcen hast du?

    • Ausbildungen, Kurse, Weiterbildungen
    • Jobs anhand deiner Kompetenzen zurückgreifen könntest (auch Jobs die nicht auf der Wunschliste stehen)

Wenn meine Kund:innen eine Checkliste, ähnlich dieser,  in allen Facetten reflektieren, ist meistens schnell klar, es geht vor allem um einschränkende Glaubenssätze, die besonders Angst vor beruflicher Neuorientierung machen. 

Bist du jedoch in einer Lebensphase, in der du merkst, es wird tatsächlich knapp, es gibt wenig bis keine äußeren Ressourcen, auf die du zurückgreifen kannst, dann rate ich dir, professionelle finanzielle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Ein realistischer finanzieller Plan, der fernab von einschränkenden Glaubenssätzen verfolgt wird, sorgt für die notwendige Gelassenheit, den Job zu suchen und zu finden, der wirklich zu dir und deinem Leben passt.

Einschränkende Glaubenssätze. Die Verhinderer in der beruflichen Neuorientierung.

Meistens geht es jedoch um die Angst, etwas im Außen zu verlieren. Sätze wie ´Was werden da wohl meine Eltern / Freunde / Bekannten sagen´ , höre ich nicht selten. Deshalb ist vor allem der Verlust von sozialem oder gesellschaftlich konditionierten Status eine der häufigsten Ängste in der beruflichen Neuorientierung. 

Denn deinem Naturell zu folgen, bedeutet auch, Verhaltensweisen abzulegen, die nicht glücklich machen. Das heißt aber auch, neues Terrain zu begehen und das alte Fahrwasser zu verlassen. Da kann das Umfeld schon mal Fragen stellen und das eigene ´Ego´  unsicher werden.

Ein weiterer Glaubenssatz ist ´Was ist, wenn ich in diesem Bereich keinen Job mehr finde´? Dahinter verstecken sich sehr oft Versagensängste oder Existenzängste.

Hab ich überhaupt die Qualifikationen oder das Know How für etwas Neues? Womöglich finde ich keinen Job mehr? 

Auch hier kann ich nur raten: ein ordentlicher Realitätscheck, schafft Freiraum für gute Entscheidungen. Denn es gibt immer Lösungen, die dich auf einen sicheren Weg zum neuen Job führen. 

  • Du kannst einen Teilzeit- oder Nebenjob wählen, um Raum für berufliche Orientierung oder eine ordentliche Bewerbungsphase zu schaffen.

  • Du kannst einem Job nachgehen, der weniger Verantwortung erfordert, aber gerade dringend gesucht wird, um gedankliche Kapazitäten für berufliche Veränderung zu kreieren.

  • Geht es um eine neue Ausbildung, so kannst du diese ggf. auch berufsbegleitend absolvieren.

  • Bei langfristiger Planung kannst du deine Fixkosten reduzieren und einen finanziellen Puffer für Ausbildungs- oder Orientierungszeiten zurechtlegen.

  • Verinnerliche deine Stärken und den Grund weshalb du dich für berufliche Neuorientierung entschieden hast und halte deine Stärken und Kompetenzen fest.

  • Am besten gleichst du diese mit den Anforderungen ab und stärkst so noch einmal dein Selbstbewusstsein.

Vor allem aber kannst du an deinen einschränkenden Glaubenssätzen arbeiten und lernen selbstbewusst deinen Interessen nachzugehen. Stärkenorientiertes Arbeiten und strukturiertes Bewerbungsmanagement führen dich á la long zum Ziel.

Bei vielen negativen Erfahrungen kommt noch ´die Angst nicht ins Team zu passen´ oder ´dem Chef nicht zu gefallen´ hinzu.

Garantie hat man bei vermutlich wenig im (Job)Leben, aber auch darauf kann man sich gut vorbereiten. Deshalb ist es wichtig, deinen persönlichen Cultural-Fit zu kennen. So wie jedes Unternehmen seine eigene Unternehmenskultur mitbringt, so hat auch jeder von uns einen eigenen Cultural-Fit, und diese beiden sollten grundsätzlich zusammenpassen. Die Arbeitsweise und damit auch die kulturelle Passung der MitarbeiterInnen hängt sehr stark von einem übereinstimmenden Cultural-Fit ab. Das heißt, wie gestaltet sich das Miteinander, die Arbeitsweise, formelle und informelle Regeln der Zusammenarbeit, Wertehaltung und Arbeitseinstellung.

Kennst du dein Naturell, dann weißt du bereits sehr gut, was du in der Zusammenarbeit im Team und mit deiner Führungskraft brauchst und kannst das auch bei einem Bewerbungsgespräch und Kennenlernen hinterfragen. Außerdem kannst du dich bereits vorab über das Unternehmen erkundigen und nach wichtigen Kriterien suchen. 

Wichtig ist es auch, über dein persönliches Teamverhalten Bescheid zu wissen und flexibel zu bleiben. Gute ArbeitskollegInnen müssen keine Freunde werden, um einen angenehmen Arbeitsalltag zu gestalten und vice versa.

Und letzten Endes kannst du auch hier sehr viel mit der Aufarbeitung von negativen Glaubenssätzen erreichen und deine positive Grundhaltung stärken.

Sehr oft hat man einfach Angst davor, wieder bei Null anzufangen. Gewohnheiten, Routinen, Kontakte, Arbeitsprozesse müssen neu erarbeitet werden. Aber auch in puncto Status kann ein beruflicher Neuanfang mit einem neuen beruflichen Status zusammenhängen. Und das kann für unsere gewohnten Muster oder unser ´Ego´ schon mal eine Herausforderung sein. Unser Bild nach außen verändert sich, und das macht uns unsicher. 

Viele verharren lange in einem Job, weil schlechte Routinen noch immer besser sind als die Hürde eines Neuanfangs. Schaut man sich die Lage aber genauer an, erkennt man all die Reibungs- und Energieverluste der aktuellen beruflichen Situation. Wie lange willst du noch warten? Denn wer sagt, dass immer alles anstrengend sein muss. Richte deinen Blick auf die Chance, dein Berufsleben so umzusetzen, dass du wieder zufrieden bist.

Dabei kann eine Visionstafel helfen. Wie sollte deine berufliche Zukunft aussehen? Was ist dir wichtig? Konzentriere dich auf das Positive und betrachte deine Unsicherheit als Entwicklungspotential. Wenn du Gutes willst, musst du darauf zugehen und dich darauf freuen deinem Ziel näher zu kommen. 

Was du konkret tun kannst um dich für deine berufliche Neuorientierung zu stärken:

  • Werde dir deiner Stärken bewusst.

  • Halte deine Fähigkeiten und Kompetenzen fest nicht nur aus deinen beruflichen Erfahrungen, sondern auch aus allen Lebensbereichen.
  • Sei dir deiner Ressourcen bewusst. Dazu kann die Ressourcen-Timeline helfen. Was das ist und wie du sie gestaltest, erfährst du hier.

  • Sehe berufliche Neuorientierung als Erweiterung deiner Kompetenzen, denn auch kein jahrelanger Fix Job bietet volle Sicherheit. Du erweiterst deine Kompetenzen und bleibst flexibel.

  • Kommen negative Gedanken auf, dann spiele alle Szenarien durch: Was würdest du im schlimmsten Fall machen?

  • Konzentriere dich dann aber wieder auf deine Wunsch Zukunft und halte deine positiven Emotionen dazu fest.

Zusammenfassend ist es besonders wichtig, genau zu eruieren, was dir Angst macht und dich bei deinem Entschluss zur beruflichen Neuorientierung blockiert. Wenn du dabei alleine nicht weiterkommst, ist professionelle Unterstützung ratsam. 

Möchtest du mehr darüber erfahren? 

Ich freue mich darauf dich bei deinem beruflichen Neuanfang zu unterstützen!

Sandra Hölzl, Karriereberatung, Coaching, Training, berufliche Neuorientierung, Reduktion beruflicher Belastungsfaktoren

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