Berufseinstieg – Wie finde ich meinen Weg?
Mit natürlicher Power zum ersten Job.
Und, was machst du nach dem Studium?
…Eine Frage auf die viele gerne verzichten können.
Viele wissen bereits während des Studiums, in welche Richtung es gehen soll. Im besten Fall steht schon eine bestimmte Berufsbezeichnung im Raum. Nichtsdestotrotz habe ich selbst erlebt, wie viel Druck diese Frage und diese erste Entscheidung – der Job nach dem Studium – auslösen kann.
Ich muss ehrlich sagen, bei dieser Frage habe ich Druck im Magenraum verspürt. Ich war keine klassische Studentin. Direkt nach der Schule bin ich zunächst als Flugbegleiterin durchgestartet und habe mein Studium erst mit 24 Jahren berufsbegleitend begonnen. Bei mir war es vor allem die Frage, und wie geht’s weiter nach der Fliegerei? Ich wusste es nicht, primär wollte ich mich da weiterbilden, wo mein Interesse lag. Und ich wusste bereits, Lebensphasen ändern sich. Wie sollte ich wissen, was ich dann mache, wenn mein derzeitiger Wohnort noch nicht mal an meinem Heimatort war und ich keine Ahnung von einem Nine-to-five-Job hatte.
Die Quarterlife Krise – Der Druck vor dem Berufseinstieg.
Nicht umsonst gibt es bereits den Begriff der Quarterlife-Krise, die Krise nach dem ersten Lebensviertel, also zwischen 21 und 29 Jahren. Es ist genau die Phase vom Übergang zwischen Ausbildung/Studium zum Berufsleben. Bekannte Strukturen gehen verloren. Der Start in einen Job, der womöglich das zukünftige Berufsleben prägen wird, klopft an die Tür. Bei vielen macht sich ein Gefühl der Orientierungslosigkeit breit.
Aber auch ohne Krisen kann der Berufseinstieg eine Herausforderung werden.
Viele Studienrichtungen sind nicht auf einen konkreten Beruf spezialisiert, sondern es stehen viele Möglichkeiten offen, wie zum Beispiel nach einem BWL- oder Soziologie-Studium, um nur wenige zu nennen.
Aber auch dann, wenn man exakt weiß, welchen Beruf man ausüben möchte, ist der Anfang zum ersten Job mit vielen Ungewissheiten verbunden und kann deshalb durchaus als schwierig wahrgenommen werden.
Viele Hindernisse sind aber einfach zu umgehen, wenn man weiß wie!
Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag einen Überblick und Orientierung für deinen Jobeinstieg geben.
Berufliche Orientierung und der Bewerbungsprozess für Berufseinsteiger.
Zu Beginn ist es wichtig, zwischen der Orientierungsphase und dem Bewerbungsprozess zu unterscheiden.
Orientierung und Standortanalyse vor der Jobsuche. – Werde dir bewusst, was dir zum Berufseinstieg wirklich wichtig ist!
1. Welche Kompetenzen bringst du mit? Hier geht es vor allem um deine Kompetenzen zwischen den Zeilen.
Viele Talente und Kompetenzen liegen in den kleinen alltäglichen Dingen, die man ganz unbewusst macht.
All das hilft dir weiter, mehr über deine versteckten Fähigkeiten und über deine persönliche Arbeitsweise zu erfahren.
2. Was brauchst du, um gut arbeiten zu können?
Hier geht es neben den tatsächlichen Arbeitsaufgaben um den so genannten Cultural Fit. Sprich: die Arbeitsumgebung, die Arbeitsbedingungen, die Unternehmenskultur und der gelebte Werte Kontext.
3. Mach dich sichtbar – was du willst und kannst.
Um auch den Job zu bekommen, den du möchtest, musst du das sichtbar machen, was du wirklich willst und kannst. Eine individuelle und authentische Bewerbung ist hierfür das Auf und Um.
Halte in deiner Bewerbung alles fest, was du kannst und wirklich machen möchtest. Hebe jene Punkte hervor, die dir wirklich Spaß machen und deinem Naturell – deiner natürlichen Power – entsprechen.
Es bringt nichts, Kompetenzen anzuführen, die du auf Papier mit einer glatten Eins belegen kannst, dir aber gar keine Freude bereiten.
Denk immer an die Selbstreflexion aus der Standortanalyse! Damit wird dein Powerfaktor sichtbar und du zeigst genau das, was du willst.
Vorbereitet zum Berufseinstieg – Bewerbungsunterlagen mit Powerfaktor
Wichtig sind passende, professionelle und vor allem authentische Bewerbungsunterlagen. Es gibt bereits unzählige Vorlagen im Internet zu finden und eigene Anbieter, die deinen Lebenslauf überzeugend gestalten.
Das heißt, sei authentisch und mach dich deinem Naturell entsprechend sichtbar!
Noch ein Tipp: Starte mit den Bewerbungsunterlagen rechtzeitig, am besten bevor dein Bewerbungsprozess so richtig losgeht. Für dich passende Bewerbungsunterlagen benötigen Zeit und diese Zeit solltest du dir bereits vor dem Start in den Bewerbungsprozess nehmen.
Bewerbungsunterlagen – Was Unternehmen fordern
Grundsätzlich ist es ganz unterschiedlich, welche Bewerbungsunterlagen in welcher Form von Unternehmen gefordert werden. In der Regel haben Unternehmen jedoch standardisierte Prozesse über eigene Bewerbungsplattformen. Bei kleineren Unternehmen werden eigene Karriere – E-Mail-Adressen dafür verwendet.
Wichtig ist es, vorab zu prüfen, ob die Unternehmensseite über eine eigene Karriereseite verfügt. Hier bekommt man in der Regel alle Informationen, die man für eine organisatorisch korrekte Bewerbung im Unternehmen benötigt. Nichts ist unangenehmer als die falschen Unterlagen an die falsche Adresse zu schicken. Im schlimmsten Fall wird die Bewerbung gar nicht beachtet. Hinweise zum Bewerbungsprozess sollten daher unbedingt eingehalten werden. Dazu gehören zum Beispiel die Bewerbungsfrist oder auf jegliche Bitten, auf telefonische Nachfragen zu verzichten.
Mein Tipp: Solltest du keine Hinweise auf die gewünschte Bewerbung finden, dann schicke deinen Lebenslauf mit einem Anschreiben an die angegebene E-Mail-Adresse. Zeugnisse kannst du auf Nachfrage nachreichen.
Dein Lebenslauf – mit Powerfaktor
Der Lebenslauf wird auch Curriculum Vitae oder kurz CV genannt. Dein Lebenslauf ist das Kernstück deiner Bewerbung und wird als erstes von Recruiter:innen gesichtet. Hier wird dein bisheriger beruflicher Lebensweg strukturiert und in chronologischer Reihenfolge in einzelnen Stationen aufgelistet.
Vor allem als Berufseinsteiger:in solltest du alle wirklich relevanten Praxiserfahrungen hervorheben. Das heißt, Praktika, Nebenjobs oder spezielle Projekte während der Ausbildung oder dem Studium müssen auf einen Blick ersichtlich sein.
Wichtig ist es auch, zentrale Keywords aus der Stellenbeschreibung in den Lebenslauf aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du die Kenntnisse mitbringst oder erste Erfahrungen damit gesammelt hast.
Außerdem hast du die Möglichkeit, eine Infobox bereits in den Lebenslauf zu integrieren. Ein kleiner Abschnitt, in dem du dich und deine Kernkompetenzen kompakt zusammenfasst. Damit kannst du positiv auf dich aufmerksam machen.
Zusätzlich gibt es eine CV-Vorlage, die bei internationalen Bewerbungen hilfreich sein kann, eine genaue Anleitung findest du direkt auf der Homepage von Europass:
Dein Anschreiben – Mit natürlicher Power
Das Anschreiben rückt zwar stetig mehr in den Hintergrund, wird aber nach wie vor sehr gerne von Personaler:innen gesehen und von vielen Unternehmen auch explizit gefordert.
Ein korrektes Anschreiben ist eine Ergänzung zu deinem Lebenslauf und erklärt einzelne Punkte im Lebenslauf genauer.
Auf was du als Berufseinsteiger in deinem Anschreiben konkret achten solltest:
Wenn du eine realistische und selbstbewusste Vorstellung davon hast, was du wirklich willst und mitbringst und deine Ziele und Erwartungen klar kommunizieren kannst, wertest du deine Bewerbung enorm auf.
Natürliche Power. Inside you.
Was zählt für Berufseinsteiger als erste Berufserfahrung
Dein Bewerbungsfoto
Achte auf ein professionelles Bewerbungsfoto und nimm eine/n Fotograf:in in Anspruch. Ein absolutes No-Go sind Selfies oder selbst angefertigte Bildausschnitte. So viel Zeit und Professionalität muss sein, dass du ein ordentliches Bewerbungsfoto zur Verfügung hast.
Wenn du schon Geld für eine/n Fotograf:in in die Hand nimmst, überlege dir bereits im Vorfeld deine Outfitwahl. Was möchtest du vermitteln? Es empfehlen sich auch zwei unterschiedliche Outfits. Damit kannst du das Foto der jeweiligen Position oder Unternehmenskultur anpassen. Bewirbst du dich beispielsweise als kaufmännische/r Mitarbeiter:in in einer Bank oder in einem kleinen hippen Unternehmen, die Bewerber:innen bereits auf der Karriereseite dutzen? Zeig dich wie du bist!
Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und keine Rolle einnimmst. (Oder die Rolle, die du einnehmen möchtest, weil sie zu deiner natürlichen Power passt)
Dein Bewerbungsfoto
Hier musst du zwischen Dienstzeugnissen und Ausbildungszeugnissen unterscheiden. Dienstzeugnisse sind in jedem Fall relevant, da sie eine Beurteilung und Bestätigung deiner bisherigen Tätigkeiten dokumentieren. Als Berufseinsteiger:in sind daher auch Praktikumsnachweise oder fachrelevante Ferial-Tätigkeiten relevant. Außerdem sind Dienstzeugnisse Bestandteil der Vertragsunterlagen, sollte es zu einer Einstellung kommen. Solltest du bisher kein Dienstzeugnis erhalten haben, kannst du dieses jederzeit im Nachgang bei deinem ehemaligen Arbeitgeber beantragen. Auf was du beim Dienstzeugnis und den enthaltenen Bewertungskriterien achten musst, erfährst du hier.
Bezüglich deiner Ausbildungszeugnisse solltest du vor allem den letzten relevanten Abschluss griffbereit haben. Auch hier kann es neben den Bewertungskriterien auch um deine finanzielle Einstufung gehen.
Fazit: Scanne deine Dienstzeugnisse oder Praktikumsnachweise, sowie deine Ausbildungszeugnisse in guter Qualität und lege diese in einer passenden Größe (E-Mail Versand) in einem Bewerbungsordner ab, damit du sie schnell griffbereit hast.
Der Bewerbungsprozess – 2 hilfreiche Tipps für Berufseinsteiger.
In der Regel ist die Bewerbungsphase ein gut gefüllter Teilzeitjob, der Regelmäßigkeit und Konsequenz erfordert. Halte dir täglich eine bestimmte Anzahl an Stunden dafür frei.
Der richtige Zeitpunkt
Idealerweise beginnst du mit der Standortanalyse und Orientierungsphase bereits deutlich vor Studienende, bestenfalls ein halbes Jahr vor Abschluss. ABER:
Viele Ratgeber erzeugen Druck, indem du dir schon zu Beginn deines Studiums oder deiner Ausbildung Gedanken darüber machen solltest, was du dir mittel- oder langfristig beruflich vorstellen kannst. Ich bin der Meinung, erkenne zuerst deinen Powerfaktor und starte druckbefreit in dein Berufsleben.
Solltest du dein Studium oder deine Ausbildung also erst jetzt beendet haben, keine Panik! Wenn du dich jetzt in Ruhe mit deiner beruflichen Zukunft auseinandersetzt, hast du nichts verloren. Du kannst einen Teilzeitjob oder Überbrückungsjob wählen und dir so Ruhe und Zeit verschaffen, dir Gedanken über deinen Berufseinstieg zu machen.
Achte nur darauf, den richtigen Zeitpunkt für deinen Bewerbungsprozess, also den eigentlichen Start deiner Bewerbungsaktionen zu wählen. Deshalb empfehle ich, erst nach Prüfungsphasen mit ausreichend zeitlichen und mentalen Kapazitäten mit deinen Bewerbungen zu starten.
Mach dir keinen Stress oder Druck, wenn du nach Abschluss deines Studiums oder deiner Ausbildung noch nicht genau weißt, wo es hingehen soll. Damit bist du nicht allein. Es gibt Übergangs- oder Teilzeitjobs, um für dich Zeit und einen klaren Kopf für Zukunftsplanungen zu schaffen.
Struktur im Bewerbungsprozess
Erstelle einen Bewerbungsordner und eine übersichtliche Liste in Tabellenform, in der du all deine Bewerbungen festhalten kannst.
Es gibt nichts unangenehmeres als den Überblick zu verlieren und bei Kontaktaufnahme durch den/die Personaler:in das Unternehmen und die Position zu verwechseln, Kontaktdaten falsch oder holprig zu notieren und dann unprofessionell darauf zu reagieren.
Mit einer übersichtlichen Liste, die du auch gerne bei dir führen kannst, bist du jederzeit auf ein telefonisches Gespräch vorbereitet und kannst professionell darauf reagieren.
Die Bewerbungsstrategie – 7 Tipps für Berufseinsteiger
Aktive Jobsuche – Bewerben.
Halte in deiner Liste alle Unternehmen fest, die du kennst, die dir zusagen und die dir während deiner Recherche unterkommen. Anschließend stöbere durch alle Unternehmens- und Karriereseiten nach passenden Jobangeboten und halte diese in deiner Liste fest.
Erwäge auch die Initiativbewerbung. Mach dich schlau, welche Berufsbilder im Wunsch-Unternehmen gefragt sind.
Sei dir bewusst, dass vor allem die großen und bekannten Unternehmen eine Vielzahl an Bewerbungen erhalten. Beachte deshalb auch kleinere Unternehmen (KMU).
Damit hast du eine gute Übersicht und kannst deine Bewerbungen überlegt abschicken. Denk immer an deine Standortanalyse, was kannst du und was willst du wirklich?
Natürliche Power. Inside you.
Netzwerken als Berufseinsteiger – Kontaktaufnahme mit Unternehmen schon während des Studiums oder der Ausbildung.
Eine Möglichkeit sind die oben bereits genannten beruflichen Plattformen. Du kannst dich mit Personaler:innen oder Kolleg:innen aus derselben Branche vernetzen und auf dich aufmerksam machen und du kannst mehr über Unternehmen erfahren, indem du offenen Fachgruppen beitrittst, oder nützliche Informationen von Kolleg:innen aus ähnlichen Branchen erhältst.
Karrieremessen.
Karrieremessen finden in Universitäten, Schulen und als öffentliche Veranstaltung statt. Je nach Fachbereich kann man unterschiedliche Arbeitgeber persönlich kennenlernen.
Zur Vorbereitung auf Karrieremessen lohnt es sich, einen kurzen Lebenslauf oder eine Visitenkarte dabei zu haben, um sich direkt mit Personaler:innen zu vernetzen und in Erinnerung zu bleiben.
Nutze dein persönliches Netzwerk.
Sprich mit Freunden, Familie und Bekannten über deine Zukunftspläne und informiere dich einfach unverbindlich aus erster Hand über unterschiedliche Jobs und Arbeitgeber. Insbesondere vertraute Personen können dir einiges über eigene Erfahrungen mit Bewerbungen und dem Jobeinstieg berichten.
Du kannst dein Netzwerk aber auch über dich befragen, um nochmals mehr Informationen über deine Außenwirkung zu erhalten. Welche Stärken, Kompetenzen oder Talente werden von deinen Freunden, Familie oder Bekannten wahrgenommen? Integriere alle hilfreichen Tipps in deine Bewerbung.
Du kannst dir auch professionelle Unterstützung bei der Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen suchen. Hier bekommst du vor allem praxisnahe Tipps von Profis und neben einer professionellen und authentischen Bewerbung auch konkrete Hinweise zu potentiellen Unternehmen oder Branchen.
Passive Jobsuche für Berufseinsteiger – Werde von Unternehmen gefunden
Neben der aktiven Jobsuche kannst du aber auch auf unterschiedlichen Plattformen aktiv werden. Dabei gibt es Lebenslaufdatenbanken, Jobportale und soziale (Job)-Netzwerke.
Die Lebenslaufdatenbank als Marketing-Instrument für Berufseinsteiger.
Neben der aktiven Jobsuche hast du auch die Möglichkeit auf dich aufmerksam zu machen. Dazu bieten einige Karriereportale eine Lebenslaufdatenbank an. Du hast die Möglichkeit, dich mit deinem Lebenslauf zu präsentieren und dadurch von Personaler:innen gefunden zu werden.
Eine der bekanntesten Lebenslaufdatenbanken in Österreich ist beispielsweise karriere.at.
Berufliche Plattformen – Vernetze dich mit Personaler:innen und Berufserfahrenen.
Berufliche Netzwerke bieten dir die Möglichkeiten auf dich aufmerksam zu machen. Du erstellst ganz einfach ein Profil mit deinem beruflichen Lebenslauf direkt auf den Plattformen. Die wohl bekanntesten Plattformen sind XING und LinkedIn und ein einfaches Profil ist kostenlos zu erstellen.
Auf beiden Plattformen kannst du ganz einfach Angaben zu deinen Skills, Wünschen und Know-How in Form von Tags machen. Dadurch kannst du aktiv von Recruter:innen gefunden und kontaktiert werden. Zusätzlich kannst du dich mit Personaler:innen aus deinen Wunschunternehmen vernetzen und wiederum aufmerksam auf dich machen.
Zusätzlich haben beide Plattformen auch einen eigenen Stellenmarkt, in dem Unternehmen offene Positionen ausschreiben können. Nebenbei erfährst du noch einiges über dein Wunschunternehmen und erhältst wertvolle Informationen, die dir bei einem Bewerbungsgesprächen helfen können.
Noch ein Tipp zum Thema Soziale Netzwerke: Neben deinen beruflichen Plattformen solltest du auch unbedingt deine privaten Social Media Kanäle im Auge behalten. Viele Personaler:innen checken nicht nur berufliche Profile, sondern machen sich auch einen Eindruck von öffentlichen Social Media Kanälen. Wähle sorgsam, welche Informationen du öffentlich von dir preisgibst.
Dein Berufseinstieg – Welche Möglichkeiten hast du?
Erste Berufserfahrung mit einem Praktikum
Praktika hören sich auf den ersten Blick nicht nach einem vielversprechenden Karrierestart an, können aber Türöffner für genau den Job sein, der perfekt zu dir passt. Natürlich verdienst du dabei noch kein oder sehr wenig Geld, jedoch sammelst du wertvolle Erfahrungen, die dir bei deinem richtigen Jobeinstieg helfen können.
Ein Praktikum ist vor allem am Ende deiner Ausbildung oder Studium sehr wertvoll für deinen Bewerbungsverlauf. Insbesondere wenn du großen Druck hast, die falsche Entscheidung zu treffen, oder gar nicht weißt, in welche Richtung es gehen soll, können dir Praktika bei der Entscheidung helfen.
Teilzeitjobs
Eine weitere Möglichkeit, sich noch Zeit zu verschaffen, sind Teilzeitjobs. Du stehst damit nicht ganz mittellos dar, hast dir damit aber noch Zeit verschafft, dir über deine berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Gerade bei Sinnkrisen nach dem Studium können kleinere Jobs sehr viel Druck nehmen.
Befristete Stellen
Insbesondere, wenn dir noch nicht ganz klar ist, was wirklich zu dir passt, stellt eine befristete Stelle eine tolle und unverfängliche Möglichkeit dar, Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn die ein oder andere Stelle vielleicht als Berufseinsteiger:in etwas einschüchternd wirkt, mach dir immer bewusst, den/die ideale/n 100% Kandidat:in gibt es nicht. Außerdem sind diese Stellen für Menschen mit mehr Berufserfahrung oft weniger attraktiv, weil dann bereits eine langfristige Stelle bevorzugt wird. Im Lebenslauf kannst du die Position auch als befristete Stelle anführen und damit relativieren sich auch häufigere Jobwechsel.
Das Trainee-Programm
Trainee-Programme eignen sich vornehmlich für Absolvent:innen, die schon mehr Plan haben, in welche Richtung es gehen soll, jedoch nicht die nötige Erfahrung mitbringen.
Manche Unternehmen bieten auch offene Trainee-Programme an, bei denen Juniors am Ende selbst entscheiden können, welche Position ihnen am meisten zusagt.
Ein Trainee-Programm ist vergleichbar mit einer praktischen Ausbildung. Du wirst auf eine oder mehrere konkrete Stellen vorbereitet. In einer Zeitspanne von etwa 2 Jahren, durchläufst du unterschiedliche Teams, Aufgaben und interne Ausbildungen. Damit wirst du nach Ende des Programms nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern lernst bereits Teil des Teams und der Unternehmenskultur zu sein.
Im Regelfall wartet am Ende des Trainee-Programms eine Festanstellung auf dich. Der Vorteil für Unternehmen ist neben der finanziellen Komponente (du bist meistens als Auszubildender oder Junior eingestuft, übernimmst aber meistens schon wesentlich mehr Verantwortung), auch die passgenaue Ausbildung, die im Unternehmen benötigt wird.
Die Junior-Position
Die Junior-Position setzt meistens 1-3 Jahre Berufserfahrung voraus. Oft werden aber in puncto Berufserfahrung bereits Praktika oder Werkstudententätigkeiten, Ehrenamt oder Work&Travel einbezogen. Deshalb solltest du auch wirklich alles in deinem Lebenslauf angeben. Auch ein Teilzeit-Praktikum zählt.
Für die Junior-Position wird, im Gegensatz zum Trainee-Programm, bereits Know-How vorausgesetzt.
Wird eine Junior-Position gesucht, dann wird das in Stellenbeschreibungen sehr oft mit “Berufseinsteiger oder Absolventen willkommen” ausgeschrieben. Auch hier gehen meistens viele Bewerbungen ein und die Konkurrenz ist hoch. Deshalb solltest du dich nicht davon abschrecken lassen, dich auch auf andere Stellen zu bewerben. Stellenanzeigen zeigen nur die idealen Voraussetzungen für eine Position auf. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es selten den 100%ig perfekten Match gibt. Kompromisse müssen meistens auf beiden Seiten eingegangen werden. Ich habe oft erlebt, wie hochmotivierte Bewerber:innen zwar nicht für die eigentlich beworbene Stelle infrage gekommen sind, jedoch für einen anderen Job oder eine andere Abteilung perfekt gepasst haben. Manchmal melden sich Recruiter:innen auch im Nachgang noch einmal oder es kommt zu einer Initiativ-Einladung und man bleibt im Evidenz.
Die ´eierlegende Wollmilchsau´ (oder wie man so schön sagt) gibt es nicht! Sei mutig und bewirb dich mit einer überzeugenden Bewerbung auch auf Stellen, die (noch) nicht 100% passen!
Der Start in eine Senior Position – als Berufseinsteiger
Alles ist möglich. Studierst du nach deiner Ausbildung oder Lehre berufsbegleitend, dann bringst du bereits Berufserfahrung mit und hast mit deinem Studium direkt ein praxisnahes ´upgrade´.
Oder neben dem Studium wurde bereits außerordentlich viel Praxiserfahrung gesammelt und auch in den Ferienzeiten fachspezifische Berufserfahrung gemacht, dann ist der Einstieg in eine Senior Position durchaus möglich.
Fazit: Stellenbeschreibungen beinhalten das Optimum einer Position. Trau dir zu, dich auch auf Jobs zu bewerben, die nicht zu 100% auf dein Profil zutreffen. Sei mutig und überzeuge im Bewerbungsgespräch, dass du der oder die Richtige bist und die eigentliche Position rasch ausfüllen wirst. Oder vielleicht haben sie ja auch gleich eine andere Stelle in petto.
Passt das Unternehmen auch zu mir und meinen Vorstellungen?
Neben persönlichem Feedback aus deinem Netzwerk hast du die Möglichkeit, auf Bewertungsportalen mehr über Unternehmen zu erfahren.
Natürlich hast du nie eine Garantie, denn nicht nur die Unternehmenskultur ist ausschlaggebend für einen gelungenen Berufsstart. Vieles hängt auch vom direkten Team und vor allem von der direkten Führungskraft ab.
Unternehmen investieren mittlerweile sehr viel für ihren Employer Branding Auftritt. Damit ist es für Bewerber:innen immer besser, bereits vorab einen Einblick in die Unternehmenskultur zu bekommen.
Bewertungs-Plattformen als Recherche Tool für Berufseinsteiger.
Hier habe ich dir ein paar bekannte Unternehmens-Bewertungs- Plattformen (??) zusammengefasst:
hidden champions
Aber wie heißt es so schön: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Das heißt, recherchiere auch in deinem persönlichen Netzwerk und bereite dich auf dein Bewerbungsgespräch gut vor, um möglichst viel über das Unternehmen zu erfahren.
Kompromisse abwägen.
Vor allem beim Berufseinstieg ist eine gesunde Kompromissbereitschaft notwendig. Die Grenzen deiner Kompromissbereitschaft kannst du jedoch nur setzen, wenn du klar bist, in welcher Lebensphase du dich gerade befindest und was JETZT zu dir passt.
Leider ist bei vielen Berufseinsteiger:innen der Druck zu Beginn der Karriere so groß, dass sich die Sorgen und Ängste zu einer schleichenden Sinnkrise entwickeln. Das Resultat ist oftmals eine Quarterlife Krise.
Deshalb sei dir bewusst, was du JETZT willst, kannst und brauchst. Entscheide nach deiner natürlichen Power und sei dir bewusst, Lebensphasen ändern sich und damit meistens auch der Job! Geradlinige Lebensläufe mit ein oder zwei Arbeitgebern sind mittlerweile Mangelware und auch Personaler:innen suchen Mitarbeiter:innen mit Erfahrung, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Arbeitswelt ist viel dynamischer und es entstehen laufend neue Berufsfelder und Jobs. Und Teil dieser Entwicklung sind nun mal auch häufigere Jobwechsel.
Druck raus und Powerfaktor an.
Kenne deinen Wert – Bewusster Berufseinstieg mit natürlicher Power.
Das Wichtigste bei der Jobsuche ist es, an sich selbst, seine Werte und Überzeugungen zu glauben. Wenn du weißt, welche Kompromisse du eingehst, kannst du offener und flexibler agieren.
Sei dir klar, welche Kompromisse du bereit bist einzugehen und wo du klare Grenzen ziehst.
Mach dir ein klares Bild über Einstiegsgehälter und überlege dir gut, welchen Gehaltsrahmen du brauchst, um damit wirklich zufrieden zu sein.
Panik vor Arbeitslosigkeit führt oft zu schlechten Gehaltsverhandlungen, sei deshalb im Vorfeld klar und erkundige dich über diverse Einstiegsgehälter, Branchen und Zusatzvereinbarungen.
Zeige deinem Wunschunternehmen, dass du genau dort arbeiten möchtest. Aber mach vor allem klar und deutlich, was DU mitbringst und weshalb genau DU der oder die Richtige für diesen Job bist!
Zeig, was du kannst und mach dich sichtbar. Mit natürlicher Power schaffst du es auch schwierige Gespräche zu meistern.
Hallo, ich heiße Sandra Hölzl und begleite dich am Weg zu deiner natürlichen Power. Damit arbeitest und lebst du deinem Naturell entsprechend. Für einen Job, der einfach passt und ein authentisches Leben.